Neue Dauerausstellung zeigt Ursachen, Auswirkungen und Anpassungsmöglichkeiten
Bremerhaven, Februar 2025
Zu einer faszinierenden Fahrt durch Hitze und Feuer, Starkregen und Flut, Wind und Orkane lädt in Kürze das Klimahaus Bremerhaven seine Besucher ein. Mit der Eröffnung der neuen Dauerausstellung „Wetterextreme“ schlägt die weltweit einmalige Wissens – und Erlebniswelt ein neues Kapitel ihrer nunmehr 15jährigen Geschichte auf. Ingrid Hayen, Geschäftsführerin Klimahaus Bremerhaven, zum neuen Ausstellungsangebot: „Unsere neue multimediale Ausstellung wird alle Sinne ansprechen. Wir laden unsere Besucher dazu ein, zunächst spielerisch das Thema Wetter zu erfassen, dann bei einer Fahrt über drei Ebenen tief in extreme Wetterereignisse einzutauchen und sich im Anschluss mit realen Erfahrungen von Zeitzeugen und Aussagen von Wissenschaftlern auseinanderzusetzen“. Für die neue Dauerausstellung benötigen die Besucher ein Extra-Ticket. Die vorherige terminierte Buchung wird empfohlen und ist an der Kasse möglich. Weitere Informationen unter www.klimahaus-bremerhaven.de/wetterextreme .
Die seit Juni 2019 geplante Dauerausstellung nimmt ein Thema auf, das auch in unseren Breiten zunehmend aktuell wird. Früher Einzelphänomene und „Jahrhundertereignisse“, häufen sich extreme Wetterlagen mittlerweile: Die Flut im Ahrtal 2021, mehrfache Überschwemmungen in der italienischen Emilia-Romagna 2023, Extremregen in Spanien im Herbst 2024 – diese drei aktuellen Beispiele zeigen, dass die Klimakrise Folgen auch in Europa hinterlässt. „Wir sind die erste Generation, die in eine Klimakrise hineingeboren wurde,“ sagt die 21-jährige Teresa Nuncio aus Portugal, eine der 12 Augenzeugen in der neuen Dauerausstellung, denen die Besucher lauschen können. Ob Polizeitaucher aus dem Ahrtal, Geschäftsführer eines Start-Ups zur Transformation der Landwirtschaft in Spanien, oder Zyklon-Überlebende Khuku Moni aus Bangladesch, die Augenzeugen konkretisieren die Erlebnisse in Regen, Sturm und Hitze, die die Besucher auf der Fahrt mit dem Uplift machen. Die Klimaforscherin Dr. Friederike Otto betrachtet jeden Themenbereich dann nochmals aus wissenschaftlicher Sicht.
Die weltweit einmalige Hubplattform – der Uplift - ist das Herzstück der insgesamt 1485 Quadratmeter großen neuen Dauerausstellung. Der Begriff Uplift stammt aus der Meteorologie und beschreibt Luftmassen, die nach oben aufsteigen. In die Richtung geht es auch für die maximal 40 Reisenden, die in 12 Minuten durch verschiedene Wetterszenarien von der ersten in die dritte Etage bewegt werden. Auf ihrem Weg erleben sie Hitze, Waldbrände, Starkregen, Hagel und einen tropischen Wirbelsturm. Ein raumfüllender Sound und 360 Grad Bildschirme machen aus der Fahrt ein immersives Erlebnis, das Dank kinetischer Elemente, Nebel- und Raucheffekte, einem Wasservorhang und Windmaschinen alle Sinne berührt. Eine Stimme aus dem Off gibt Hintergrundinformationen und lädt zum Staunen ein.
Eingeführt werden die Besucher in einem sogenannten Prolograum, in dem die deutsche Meteorologin und Astronautin Dr. Insa Thiele-Eich ihrer seit Kindertagen herrschenden Neugier auf die Phänomene des Wetters Ausdruck verleiht und so auf das Erlebnis einstimmt.
Bereits beim Betreten der „Wetterextreme“ haben die Besucher die Möglichkeit, erste besondere Wettersituation in Ruhe kennenzulernen und mit interaktiven Experimenten die Kräfte der Natur zu erfahren. Sie können Tornados erkunden und Wolken anfassen. In einem Green-Screen-Studio lädt der aus dem Fernsehen bekannte Meteorologe und Wettermoderator Özden Terli dazu ein, einen eigenen Wetterbericht zu moderieren. Wenige Meter weiter ist das Wetterstudio aufgebaut, das Schauplatz für „Wettershows“ sein wird, bei der Klimahaus-Mitarbeitende das Wetter und seine extremen Varianten erklären.
Die erweiterte Attraktivierung des Klimahauses hat insgesamt 14,6 Millionen gekostet. Den Betrag teilen sich die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, sowie Christina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation und die Stadt Bremerhaven. Geplant wurde die neue Dauerausstellung seit 2019, im Frühjahr 2022 wurde die Baustelle im laufenden Betrieb des Klimahauses eingerichtet. Zahlreiche Gewerke aus der Stadt, Region aber auch aus dem europäischen Ausland haben ihre Expertise eingebracht. Wissenschaftlicher Partner der „Wetterextreme“ ist der Deutsche Wetterdienst, Medienpartner Arte.