18.02.2025

Deutschland erzielt einen neuen Übernachtungsrekord

Die Welt reist wieder: Das hat sich im abgelaufenen Tourismus-Jahr 2024 gezeigt. Einerseits verzeichnete Deutschland beim Incoming-Tourismus ein neues Rekordhoch bei den Übernachtungszahlen, andererseits ist beim weltweiten Tourismus die von der World Tourism Organization (UNWTO) prognostizierte Erholung auf das Vor-Pandemie-Niveau eingetreten. Unter den deutschen Reisewilligen hatten laut der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) 73 Prozent bereits im Januar vergangenen Jahres den festen Entschluss zum Verreisen gefasst, bei 41 Prozent stand sogar das Ziel bereits fest. Das waren Werte wie vor der Corona-Pandemie. Unter den Reisezielen liegen die südlichen Länder wie Spanien oder Italien seit Jahren auf den vorderen Plätzen.

496,1 Millionen Gästeübernachtungen – diese neue Rekordmarke verzeichnete das Statistische Bundesamt auf Grundlage der Zahlen der deutschen Beherbergungsbetriebe für das Jahr 2024. Damit lag die Übernachtungszahl um 1,9 Prozent über dem Vorjahr und um 0,1 Prozent über dem bisherigen Spitzenjahr 2019. Getragen wurde diese positive Entwicklung vor allem durch Übernachtungen von Gästen aus dem Inland. Diese stiegen um 1,1 Prozent im Vorjahresvergleich auf 410,8 Millionen, was auch das Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 um 1,3 Prozent übertraf. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland war mit 85,3 Millionen um 5,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023 gewachsen, blieb jedoch um 5,1 Prozent hinter dem Jahr 2019 zurück.

Für das Jahr 2025 stellt die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine positive Prognose auf. Kumuliert sei mit einem Anstieg des Incoming-Tourismus um etwa sieben Prozent zu rechnen. Dieser Optimismus begründet sich vor allem durch einen Blick auf die Überseemärkte. Deutschland liege bei den Reiseabsichten mit 22,9 Prozent auf Rang drei der präferierten europäischen Reiseziele. Lediglich Frankreich und Italien sind beliebter. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Long Haul Travel Barometer der European Travel Commission (ETC). Überdurchschnittlich hoch sind die Reiseabsichten aus dem Ausland aus den Wachstumsmärkten China und Indien. Die Touristen schätzen an Europa Sicherheitsaspekte, weltbekannte touristische Wahrzeichen und die hohe Qualität der touristischen Infrastruktur.

Globaler Tourismus kehrt zu alter Stärke zurück

Bereits zu Beginn des abgelaufenen Reisejahres hatte die World Tourism Organization (UNWTO) die Prognose abgegeben, dass der weltweite Tourismus 2024 zum Vor-Corona-Niveau zurückkehren wird. Im Rückblick ist diese Prognose eingetroffen. Weltweit gab es 1,4 Milliarden Touristen, was einem Anstieg von elf Prozent oder in absoluten Zahlen 140 Millionen mehr internationalen touristischen Ankünften entspricht. Im Mittleren Osten stieg die Zahl der Ankünfte um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr, womit die Zahl um 32 Prozent über dem Vorkrisenjahr 2019 lag. Die Region Afrika verzeichnete zwölf Prozent mehr Ankünfte als im Vorjahr und lag damit sieben Prozent über dem Vor-Pandemie-Niveau. In Deutschland liegen die Ankünfte um fünf Prozent über denen des Jahres 2023 und um ein Prozent über denen des Jahres 2019. Die Regionen Amerika sowie Asien und Pazifik liegen noch unter dem Vorkrisenniveau, konnten 2024 allerdings mit sieben beziehungsweise 33 Prozent deutliche Zuwächse im Vorjahresvergleich verzeichnen.

Übernachtungen auf Campingplätzen legen weiter zu

Weiterhin steigender Beliebtheit erfreut sich das Camping: Im Jahr 2024 stieg die Zahl der Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen laut Statistischem Bundesamt um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das klingt moderat. Zieht man allerdings den Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 haben sich die Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen um 19,9 Prozent gesteigert. Hier hat somit eine Verschiebung beim Reiseverhalten stattgefunden.

Das bestätigen auch die Zulassungszahlen, die der Caravaning Industrie Verband (CIVD) ermittelt hat. 2024 wurden in Deutschland insgesamt 96.392 Freizeitfahrzeuge zugelassen. Bei Reisemobilen stieg die Zahl mit 74.718 Neuzulassungen um 9,1 Prozent, bei Caravans lag die Zahl mit 21.674 Neuzulassungen und einem Minus von einem Prozent weiter auf einem stabilen Niveau. Zudem verzeichnete der CVID eine große Nachfrage bei Gebrauchtfahrzeugen: So wechselten 106.631 Reisemobile und 80.588 Caravans 2024 ihre Besitzer, was Zuwachsraten von 8,6 beziehungsweise 1,6 Prozent entspricht.

 

Quellen: Deutsche Zentrale für Tourismus e.V.; Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.; Statistisches Bundesamt; World Tourism Organization (UNWTO); Caravaning Industrie Verband (CIVD).

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